Wnet-Impulstagung “Rollenstereotype ade!” 2017, 15.05.2017

Die Impulstagung 2017 der Wnet Frauen in der Sparkassen Academy gestaltete sich auch dieses Jahr wieder als bereichernde Abendveranstaltung. Am Montagabend konnten sich alle Interessierten beim abwechslungsreichen Abendprogramm mit dem aktuellen Thema ‘Rollenstereotypen ade’ beschäftigen. „Rollensterotypen schränken uns in unseren Berufsmöglichkeiten ein und bringen uns um Erfahrungs- und Entwicklungschancen, also weg damit!“, so Wnet-Präsidentin Marlene Rinner in ihren einleitenden Worten.

Die Moderation durch das Schauspieler-Team Antonia Tinkhauser und Stefan Ghedina war mit verschiedenen Theatereinlagen ebenso inspirierend wie die vier Referentinnen, die in ihren Vorträgen das Thema von komplett verschiedenen Seiten analysierten.

Nachdenklich stimmen konnte der Vortrag von Frau Martina Monsorno vom deutschen Bildungsressort im Bereich Innovation und Beratung, welcher aufzeigte, wie stark Mädchen und Jungen bereits im Kindergartenalter klare Bilder von Dingen und Handlungen „für Buben“ oder „für Mädchen“ entwickelt haben oder gerade in diesem Alter stark geprägt werden. Nachdenklich deshalb, weil somit klar wurde, wieviel auch unbewusste Handlungen und Reaktionen im direkten Umfeld beeinflussen können. Sie hob hervor, wie wichtig es ist ‘Erfahrungsräume zu öffnen’, und in alltäglicher sensibler Begleitung als Pädagogin immer wieder Position zu beziehen, welche den stereotypen Vorstellungen etwas entgegensetzt.

Dem entsprachen die Zahlen, welche Frau Verena Buratti (Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung) vorlegte. Diese zeigten eindeutig, dass noch viel Aufholbedarf besteht, um sowohl junge Frauen als auch junge Männer für „nicht“ geschlechtstypische Berufe’ zu gewinnen. Als Gründe wurden unter anderem das gesellschaftliche und persönliche Umfeld, die fehlenden Vorbilder, als auch – gerade bei den Mädchen – das oft fehlende Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten genannt. Interessant für die eigene Wahrnehmung sicherlich der Auszug einer Schweizer Kampagne, in der auf einem Plakat jeweils ein weiblicher und ein männlicher Kopf abgebildet war, mit unter anderem einer Bildunterschrift wie: ‘von wem lassen sie sich lieber nach New York fliegen’.

Frau Nadia Mazzardis Lucich, unter anderem Präsidentin von Se Non Ora Quando, zeigte in einem erfrischenden Vortrag die alltäglichen Eindrücke aus den Medien auf, welche fraglos die Bilder in den Köpfen von Kindern und Erwachsenen formen. Dazu gab es Eindrücke aus Fernsehen, Buch und Werbung, die selbst den vermeintlich kritischen Betrachter deutlich vor Augen führten, wie viele Stereotype und oft völlig überholte Bilder, und wie viele leider auch sexistische Bilder in den Medien vertreten werden. Die vielen Eindrücke aus der Medienlandschaft, aus Alltäglichem und spezielle Sichtweisen waren sehr bereichernd, konnten durchaus erheitern, aber gleichzeitig auch sehr nachdenklich stimmen.

Die Vortragsrunde wurde durch den Erfahrungsbericht der Vorsitzenden der JunghandwerkerInnen, Frau Jasmin Fischnaller abgerundet. Dieser bildete durch die Erzählung vom eigenen Lebensweg mit Darstellung vieler persönlicher Erlebnisse als weibliche Handwerkerin einen interessanten Abschluss.

Der Abend klang mit einer kurzen Podiumsdiskussion und anschließenden Diskussionsrunden in kleinerem Kreis beim Aperitif aus. Es gab somit viele Denkanstöße, und immer wieder die Aufforderung, eigenes und fremdes Verhalten in Bezug auf Rollenstereotypen im Alltag zu hinterfragen und vielleicht auch ein Stück weit zu ändern.

An der Veranstaltung nahmen über 70 interessierte Personen teil, darunter ein Vielzahl von Fachkräften aus dem Kindergartenbereich, die Landesrätin Waltraud Deeg, Vertretungen der Ressorts für Arbeit und Schule, die Inspektorin des deutschen Kindergarten Christa Messner, die Präsidentin des Beirates für Chancengleichheit für Frauen Ulrike Oberhammer, die Gleichstellungsrätin Michela Morandini, die Direktorin des Pädagogischen Gynmnasiums Heidi Hintner, Paulina Schwarz als Präsidentin des Beirates für das weibliche Unternehmertums und Marlies Dabringer Vorsitzende der Frauen im LVH.

Beitrag zur Tagung in der SWZ

Beitrag zur Tagung in der Dolomiten